Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die in den USA forschenden Quantenphysiker John Clarke, Michel Devoret und John Martinis. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit. Die Experimente der Preisträger zeigten Quantenphysik in Aktion.
Eine zentrale Frage der Physik sei die maximale Größe eines Systems, das quantenmechanische Effekte demonstrieren kann, hieß es zur Begründung. Die Preisträger führten demnach Experimente mit einem elektrischen Schaltkreis durch. Damit demonstrierten sie sowohl quantenmechanisches Tunneln als auch quantisierte Energieniveaus in einem System, das groß genug war, um in der Hand gehalten zu werden.
Im vergangenen Jahr waren mit dem US-Amerikaner John Hopfield und dem Kanadier Geoffrey Hinton zwei Forscher geehrt worden, die mit ihrer Arbeit eine Basis für heutige Systeme Künstlicher Intelligenz schufen.
Die Nobelpreise gehen auf den schwedischen Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Sie sollen laut Nobels Testament diejenigen auszeichnen, die der Menschheit im vergangenen Jahr in den einzelnen Preiskategorien den größten Nutzen erwiesen haben. Die Kategorie Physik ist dabei die erste, die Nobel in seinem Testament erwähnte. Feierlich überreicht werden die Preise dann traditionell an seinem Todestag, dem 10. Dezember.
Alle Nobelpreise sind in diesem Jahr mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) pro Preiskategorie dotiert. Erhalten mehrere Auserwählte die Auszeichnung in einer Kategorie gemeinsam, teilen sie sich diese Summe. Maximal können drei Preisträger pro Kategorie ausgewählt werden. Bei den wissenschaftlichen Auszeichnungen passiert dies häufiger, wenn die Geehrten zum Beispiel gemeinsam oder auf den Erkenntnissen des anderen aufbauend in einem bestimmten Themenfeld geforscht haben.
Am Montag hatte das Stockholmer Karolinska-Institut drei Preisträger für den diesjährigen Medizin-Nobelpreis auserkoren: Mary Brunkow und Fred Ramsdell aus den USA sowie der Japaner Shimon Sakaguchi erhalten die prestigeträchtige Auszeichnung für ihre Entdeckungen zur sogenannten peripheren Immuntoleranz, die verhindert, dass das Immunsystem dem Körper schadet.